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Premiere: 3. Stuttgarter Flamenco Festival 2012 im Theaterhaus Stuttgart

Stuttgart - Er hat eine harte Nacht hinter sich. Benommen sitzt der sonnenbebrillte Mann im cognacfarbenen Ledersessel auf der Bühne des Theaterhauses und hält sich den Kopf. Ein langer Schluck aus der Pulle, im Off klagt Miles Davis’’Trompete. Der Flamencostar Miguel Angel spielt Kain, Adam und Evas Erstgeborenen – und laut der Bibel der erste Mörder auf Erden: Der Bauer erschlug seinen Bruder Abel, den Hirten, weil Gott seine Opfergaben nicht so beachtete wie die des Bruders. Eine Frau tritt ins Licht. Ihr klarer Sopran tönt: „Aber ich kann, weil ich getötet habe, von jedem, der mich findet, getötet werden.“ Normalerweise – doch Gott brennt ihm das Kainsmal auf die Stirn, das ihn in seiner Verbannung im Land Nod wohl bloßstellen, aber auch schützen wird.

Im letzten Buch des portugiesischen Literatur-Nobelpreisträgers José Samarago – betitelt „Kain“ – räumt Gott so seine Teilschuld am Mord ein. Und dieser Vorlage hat sich zur Eröffnung des dritten Stuttgarter Flamenco Festivals die Choreografin, Tänzerin und Regisseurin Catarina Mora angenommen. Die gebürtige Berlinerin mit den spanischen Wurzeln, die das Festival initiierte, ist ein Urgestein der Freien Szene in Stuttgart. Dort gründete die einstige Stipendiatin der Kunststiftung Baden-Württemberg ihre Kompanie Catarina Mora Flamenca“, dort war sie eine der vier Gründer des Produktionszentrums Tanz und Performance 1999.

Regie Catarina Mora
Choreographie Miguel Angel
Licht Walther Lorenz, Alicia Ruiz Caballero
Tanz Charo Espino, Miguel Angel
Gesang Jennifer May Owusu, Momi de Cadiz
Gitarre Antonio Espanadero
Percussion Rafael Fontaina

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